Neben den Fußballern lebensfähig bleiben

Neben den Fußballern lebensfähig bleiben

30.07.2020

Historisches Kalenderblatt - Juli 1986

Unser Dachbodenfund: Wir freuen uns euch den BSV Kalender von 1986 präsentieren zu können. Natürlich mit Original Bild und Text. Viel Spaß beim versinken in der Vergangenheit. Denn früher war alles früher als heute.

 

Echt alle Sportabteilungen des BSV konnten ihren Lebenswillen über die Jahre aufrechterhalten. Die meisten der im Laufe der Vereinsgeschichte entstandenen Abteilungen existieren nicht mehr oder sind in Vergessenheit geraten. Ihre Ursprünge gehen bis auf die Gründerjahre des BSV zurück.

Schon 1909/10 wurden in der Jugendfußballabteilung leichtathletische Übungen zur Pflicht. Bereits 1919 (wäh­rend des ersten Weltkrieges ruhte die Leichtathletik) ent­stand eine LEICHTATHLETIK Jugendabteilung. Die er­sten Erfolge erzielten die Gebrüder Oetting im Hoch­sprung und Rapka im Dreikampf. 1921 wurde die Herren­abteilung gegründet. Bei den in diesem Jahr stattfinden­den Bezirksmeisterschaften holten sich W. Frank im Hochsprung und C. Golgowski im Diskuswerfen den Ti­tel. Weitere Erfolge stellten sich auf lokaler Ebene ein, so z.B. 1924/25 beim Staffellauf Delmenhorst-Bremen. 

Als 1925 die HANDBALLABTEILUNG gegründet wurde, beherrschten nur zwei Spieler die Spielregeln. Theoreti­scher Unterricht stand daher zunächst im Vordergrund. Nachdem die ersten Schwierigkeiten überwunden waren - Fußballer mußten teilweise den Handballern zur Seite stehen - entstanden bald eine Jugend-, zwei Damen- und zwei Herrenmannschaften. Aus Platznot wurde den Da­menmannschaften nahegelegt, ihre Betätigung auf FAUSTBALL und Leichtathletik zu beschränken. Sie ge­wannen 1929 den Titel des Bremer Faustball Meisters, den sie über Jahre erfolgreich verteidigten. Mit der Zerschla­gung der Arbeitersportbewegung und dem Verbot des All­gemeinen Turnvereins der westlichen Vorstadt durch die Nationalsozialisten, traten Handballer dieses Vereins in den BSV ein. Dadurch verfügte der BSV über vier Herren-, eine Frauen-, zwei Jugend- und zwei Knabenmannschaf­ten. Georg Menne, ehemaliger Vorsitzender des A.T.d.w.V. wurde Leiter der Handballabteilung. Nach 1945 wurde diese Abteilung erneut aufgebaut und durch eine FAUSTBALLABTEILUNG ergänzt. 

Die TURNABTEILUNG entstand 1933. Es war die Turnab­teilung des verbotenen Allg. Turnvereins, die - neben dem Vereinsvermögen - vom Verein übernommen wur­de. Nach anfänglichem Mißtrauen dem neuen Verein ge­genüber wuchs diese Abteilung auf über 300 Mitglieder. Nach der Zerstörung der Turnhalle in der Wartburgstraße durch Luftangriffe wurde die Turnabteilung 1945 aufgelöst. 

Von den Platzsorgen der Ballspielabteilungen blieb die SCHWIMMABTEILUNG verschont. Aus dem Versuch, 1924 »neben den Fußballern lebensfähig zu bleiben« ent­stand eine Abteilung mit bis zu 100 Mitgliedern. Zwei re­gelmäßige Schwimmabende pro Woche, im Winter im Hallenbad am Breitenweg, danach in der Hansastraße, im Sommer bei den Brettmann'schen Anstalten - später im Ochtumbad -, sollten in erster Linie eine Ergänzung zum Rasensport sein. In den Wintermonaten fanden daher selbst die »verknöchertesten Fußballer« den Weg ins Hallenbad. Aus einem Bericht der Schwimmabteilung von 1925 ent­nehmen wir einige Auszüge: 

Unter der Leitung des Herrn Reinicke und Herrn Thom­sen versammeln sich jeden Dienstag Abend in der Da­men-Schwimmhalle am Breitenweg eine große Anzahl Schwimmer und Schwimmerinnen. Bei den Herren wird eifrig Streckenschwimmen und Wasserball trainiert und werden, wie ich gehört habe, große Fortschritte gemacht. Bei den Damen herrscht allerdings noch ein buntes Durcheinander. Während an der Angel zu gleicher Zeit mehrere Damen hängen und noch Schwimmunterricht erteilt bekommen, wird den übrigen Damen der Wasser­ball ins Wasser geworfen, aber nicht zum Spielen, sondern um das Beintempo zu üben, um den beim Wettschwim­men nötigen kräftigen Beinschlag zu erzielen. Zu diesem Zwecke soll der Ball mit beiden Händen gefaßt werden, die vorgestreckten Arme ruhen auf dem Wasser, während nur die Beine in Bewegung sind. Auf die Dauer wird das natürlich langweilig und wenn einer der Leiter den Rüc­ken wendet zieht man meistens vor, den Ball von einer Schwimmerin zur anderen zu werfen und es entsteht mei­stens eine lustige Jagd nach dem Ball, was auch nicht ganz geräuschlos vor sich geht. Diejenigen Damen, die bei Her­rn Reinicke bezw. Herrn Thomsen Schwimm-Unterricht gehabt haben, schwimmen zum großen Teil schon einmal durch das Bassin. Wenn Frau Teschmacher etwas weniger ängstlich im Wasser wäre, könnte sie vielleicht auch schon schwimmen, aber solange man nicht den Mut hat, sich auf das Wasser zu legen, lernt man das Schwimmen nicht. Auch Hilde Eckstein dürfte etwas mehr Mut haben und die Sache ein wenig ernster nehmen, dann wäre schon viel erreicht. 

Nachstehend eine kleine Aufstellung über unseren bishe­rigen Schwimm-Betrieb. Aufstellung über die Badezeit vom 7.10.24 bis 31.12.24. lnsgesamt hatten wir 14 Bade­abende mit 476 Bädern. Davon entfallen auf die Damen­Abteilung 186 Bäder und zwar im 

Oktober - 81 Bäder 

November - 56 Bäder 

Dezember - 49 Bäder 

auf die Herren-Abteilung 289 Bäder und zwar im 

Oktober - 111 Bäder 

November - 81 Bäder 

Dezember - 97 Bäder 

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