Am Ende KLINGelts doch noch

Wir spielen 1:1 beim TSV Havelse und holen damit endlich den ersten Punkt in der Regionalliga Nord. Die Mannschaft bewies Moral und gab trotz Rückstand und Unterzahl bis zum Ende alles für den Punkt. Aber der Reihe nach.

Nach den Spielen gegen die beiden Topteams SC Weiche Flensburg und VfB Lübeck wartete auch im dritten Spiel für unseren BSV mit dem TSV Havelse ein Schwergewicht. Die Mannschaft aus dem Garbsener Stadtteil Havelse stieg letzte Saison nach nur einer Saison aus der 3. Liga ab. Entsprechend gingen die Havelser auch als klarer Favorit in die Partie vor 544 „Schlawinern“, um hier den Havelser Stadionsprecher zu zitieren. Dieser Rolle wurde das Team auch gerecht. Die Gastgeber starteten mit deutlich mehr Spielanteilen in die Saison und ließen den BSV kaum aus der eigenen Hälfte kommen.

Klare Chancen blieben aber dabei zunächst Mangelware, denn oftmals kam der letzte Ball zu ungenau oder einer unserer Jungs hat noch ein Bein dazwischen bekommen. Gefährlich wurden die Hausherren besonders durch Flanken und Kopfballchancen, die zweimal nur knapp über das Tor von Malte Seemann flogen. Dem BSV gelang nach vorne nur wenig und man merkte, dass die Spieler alle Mühe hatten dem großen Druck des Favoriten standzuhalten. Die einzige gefährlichere Chance des BSV war ein Kopfball von Lamine Diop kurz vor der Halbzeit, der aber knapp über das Tor ging. 

Es gelang aber das 0:0 in die Halbzeit zu retten. Aus Sicht des BSV konnte man mit dem Halbzeitstand sehr zufrieden sein, denn eine Führung des TSV Havelse wäre zur Halbzeit alles andere als unverdient gewesen. Entsprechend zerknirscht äußerte sich auch nach dem Spiel der Trainer des TSV Havelse, Philipp Gasde: „Wir spielen eine bärenstarke erste Halbzeit und hätten 3:0 oder 4:0 führen müssen“.

BSV-Trainer Torsten Gütschow nutzte die Halbzeit auch für zwei Wechsel, die das Offensivspiel des BSV beleben sollten. Für Lamine Diop kam Onur Uzun und für Sebastian Kmiec kam Allah Hamid in die Partie. Der BSV kam dann auch deutlich besser aus der Kabine und spielte mit viel Schwung nach vorne. In der 54. Minute folgte dann aber mit dem Platzverweis nach einer Gelb-Roten Karte für Nikky Goguadze der erste große Schock. Plötzlich war man nur noch zu zehnt gegen den Drittligaabsteiger.

Unsere Jungs gaben aber nicht auf und spielten trotz der Unterzahl weiter mutig nach vorne. Besonders der eingewechselte Allah Hamid ackerte unermüdlich auf der linken Offensivbahn und stellte die Hintermannschaft der Gastgeber immer wieder vor Probleme durch seine Dribblings und Flanken. Die Havelser hatten zwar weiterhin häufiger den Ball, aber wirklich gefährliche Chancen sprangen dabei nicht heraus. Ab der 70. Minute zogen die Havelser das Tempo wieder an und in der 76. Minute war Yannik Jaeschke zur Stelle und traf zur 1:0 Führung für den TSV.

Wieder mal schien es so zu sein, dass der BSV am Ende mit leeren Händen nach Bremen zurückfahren würde, aber die Mannschaft gab weiter alles und warf nun alles nach vorne. Die letzten zehn Minuten spielten sich fast nur noch in der Hälfte der Hausherren ab, die kaum noch für Entlastung sorgen konnten. Mit der Einwechselung unseres „Last-Minute Man“ Basti Kurkiewicz, der für Lukas Muszong in der 83. Minute ins Spiel kam, hatte der BSV eine weitere Offensivwaffe im Repertoire.

Es brach die 90 Minute an und der BSV bekam ein Eckball nach dem anderen, die Basti Kurkiewicz alle brandgefärlich vor das Tor der Havelser brachte. Beim dritten Eckball klingelte es dann. Innenverteidiger Kevin Kling behauptete sich beim Kampf um den Ball nach der Ecke im Strafraum und stocherte das Leder zum 1:1 in der 91. Minute ins Tor. Der Jubel bei den Spielern und den circa 60 mitgereisten Fans kannte keine Grenzen mehr. An dieser Stelle auch ein großes Danke an unsere Fans für den fantastischen Support. Wenig später ertönte der erlösende Schlusspfiff und der erste Punkt war endlich eingetütet und was für einer. Trotz über 30-minütiger Unterzahl und zwischenzeitlichen Rückstand gab unser Team nicht auf und verdiente sich so am Ende den ersten Punkt der diesjährigen Regionalligasaison gegen eines der Spitzenteams. Wahnsinn!!

Entsprechend zufrieden und erleichtert äußerte sich nach dem Spiel auf der Pressekonferenz auch unser Trainer Torsten Gütschow zum späten Punktgewinn: „Wir haben uns das richtig erarbeitet. Die letzten 20 Minuten haben wir Risiko gespielt und haben versucht alles nach vorne zu hauen und wir wurden diesmal belohnt. Ich muss sagen ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, weil die Riesenmoral bewiesen hat, gerade mit der roten Karte, die wir bekommen haben“, so Gütschow.

Bereits am Sonntag geht es weiter für unseren BSV. Am heimischen Panzenberg spielen wir um 15:00 gegen den SSV Jeddeloh II. Nach dem ersten Punktgewinn auswärts sollen dann auch endlich die ersten Punkte zuhause folgen.