Drei mal drei macht sieben

Am gestrigen Sonntag ging es für unseren Bremer SV mit zwei Siegen im Rücken zum 1. FC Phönix Lübeck, die seit bereits fünf Spielen nicht mehr verloren haben und zuletzt drei Siege einfahren konnten. Entsprechend selbstbewusst konnten beide Teams ins Spiel gehen.

Vor 714 Zuschauern erwischte Phönix den besseren Start ins Spiel und war spielbestimmend, aber ohne zu richtig gefährlichen Chancen zu kommen. Der BSV agierte in der Verteidigung zu passiv und beschränkte sich darauf durch Konter über die beiden Außenspieler Papi Diop und Allah Aid Hamid zu versuchen gefährlich vor das Tor zu kommen. Erst in der 22. Minuten kam der Bremer SV zu seiner ersten aussichtsreichen Möglichkeit. Mats Kaiser kam im Halbfeld an den Ball, zog vor den Strafraum, fasste sich ein Herz und zog aus 25 Metern einfach mal ab, aber der Ball ging übers Tor. Phönix erhöhte jetzt nochmal den Druck und war weiter spielbestimmend, aber kam trotzdem zu keinen richtig gefährlichen Chancen.

Kurz vor der Pause in der 43. Minute konnte sich Hamid auf der rechten Seite behaupten und zog in den Strafraum, wo er von einem Lübecker zu Fall gebracht wurde. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt – Elfmeter für den BSV. Phönix-Trainer Oliver Zapel sah dies übrigens völlig anders und beschwerte sich mehrfach lautstark beim Schiedsrichter, woraufhin er mit Gelb-Rot vom Platz flog. Lamine Diop verwandelte den fälligen Elfmeter eiskalt zur schmeichelhaften 0:1 Führung für den BSV. Mit dem Ergebnis ging es auch in die Pause.

Kurz nach Wiederanpfiff waren die Gastgeber nah dran am Ausgleich, aber Damian Schobert konnte innerhalb weniger Sekunden zweimal stark parieren. Die Lübecker machten Druck und wollten den Ausgleich, aber in der 55. Minute waren es nicht die Hausherren, sondern unsere Blau-Weißen, die trafen. Jan-Luca Warm traf aus spitzem Winkel von der Strafraumkante wunderschön zur 0:2 Führung unhaltbar in den Winkel. Der Spielverlauf schien nun völlig auf dem Kopf gestellt. Aber Phönix gab sich nicht geschlagen und spielte weiter nach vorne.

Zunächst konnte in der 62. Minute der unsere Verteidigung noch einen Lübecker Schuss von der Linie klären, nachdem Damian Schobert bereits geschlagen war, aber eine Minute später war es dann passiert und Sebastian Pingel traf zum 1:2 Anschlusstreffer. Phönix war zurück und das Spiel wieder völlig offen. Bei den circa 40 mitgereisten BSV-Fans ging das Zittern los. Aber auch unser BSV kam jetzt immer wieder durch Konter vor das Tor der Gastgeber. Leider war der letzte Ball oft zu ungenau. Lübeck wollte jetzt mit aller Kraft den Ausgleich erzwingen. In der 80. Minuten flog eine Ecke in den Strafraum, die dann per Kopf auf Tor des BSV kam. Schobert konnte den ersten Kopfball noch parieren, allerdings war der zweite Kopfball von Sebastian Pingel dann leider drin. Da war das 2:2 doch noch gefallen.

Es entwickelte sich eine hitzige Schlussphase, in der beide Teams auf Sieg spielten. Kurz vor Schluss hatte der eingewechselte Justin Sauermilch die große Chance zum Siegtreffer, aber statt zu schießen entschied er sich nochmal abzulegen, so war die Chance dahin. Beiden Teams gelang die letzten Minuten kein Treffer mehr und es blieb damit beim 2:2.

Trotz der zwischenzeitlichen 2:0 Führung kann man als Bremer mit dem 2:2 am Ende gut leben, denn die Hausherren machten ein über weite Strecken gutes Spiel und hatten am Ende auch noch gute Chancen das Spiel zu gewinnen. Entsprechend glücklich war auch BSV-Trainer Torsten Gütschow, der auf der Pressekonferenz äußerte, dass es das erwartet schwere Spiel gewesen sei und dass man am Ende mit dem Punkt hochzufrieden sein könne.

Damit ist der BSV jetzt seit drei Partien ungeschlagen und konnte aus drei Spielen sieben Punkte holen. Drei mal drei macht also sieben, oder so ähnlich. Nächstes Wochenende ist spielfrei für den BSV und am Samstag, den 22.10., geht es weiter mit dem nächsten Auswärtsspiel, diesmal aber direkt um die Ecke bei Werder Bremen II.

Fotos:
Torsten Bobrink