Statement

Statement

16.06.2023

Wie ihr alle gemerkt habt, war es die vergangenen Wochen nach den Geschehnissen beim Spiel gegen Teutonia Ottensen still auf unseren Kanälen. Bevor wir aber auf die Gründe für die Pause eingehen, wollen wir folgendes klarstellen:

Wir sind immer noch tief betroffen, dass sich Marcus Coffie rassistisch beleidigt gefühlt hat und bedauern dies sehr. Uns war und ist bewusst, dass Rassismus ein Problem ist, das überall in der Gesellschaft existiert. Davon nimmt sich auch der Bremer SV nicht aus. Der Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus ist uns wichtig. Sich für grundlegende Menschenrechte einzusetzen, sollte auch im Vereinsleben selbstverständlich sein.

Wir weisen darauf hin, dass wir als Verein auch weiterhin unserem Spieler und den sich in unmittelbarer Nähe des Vorfalls befindlichen Mitspielern glauben, die versichern, dass es zu keiner rassistischen Äußerung kam. Wir gehen deshalb von einem Missverständnis aus. Das bedeutet explizit nicht, dass wir die Aussage von Marcus Coffie nicht ernst nehmen.

Wir möchten an dieser Stelle, wie angekündigt, auf die Gründe für unsere Pause in den sozialen Medien eingehen:
Nach dem Spiel gegen Teutonia Ottensen erreichte uns eine Flut an Nachrichten und Kommentaren. Darunter waren zum einem berechtigte Fragen und Kritik und zum anderem leider auch eine Vielzahl an Hasskommentaren, Beleidigungen, massiven Drohungen und Verleumdungen. Diese richteten sich teils auch gezielt gegen einzelne Spieler und Vereinsverantwortliche. Egal wie emotional ein Thema ist, sowas ist niemals gerechtfertigt. Damit wurde eine Grenze überschritten, die wir nicht akzeptieren.

Darüber hinaus zeigten die Reaktionen nach unserem ersten Statement am Tag nach dem Spiel auch ein anderes Problem auf. Bei Statements in sozialen Medien, die immer kurz und knapp informieren sollen, ist immer die Gefahr von Missinterpretationen bestimmter Punkte gegeben.

Wir haben uns aufgrund der extrem aufgeheizten Stimmung in den sozialen Medien vor den Relegationsspielen bewusst dazu entschieden, die Öffentlichkeitsarbeit zu pausieren und die Zeit zur Verarbeitung und Reflexion zu nutzen. Eine normale Berichterstattung zu den Relegationsspielen hätte die Stimmung nur weiter angeheizt und noch mehr Menschen angezogen, die überhaupt kein Interesse an einer sachlichen Debatte haben.

Wir sind keine Profis und machen auch die Öffentlichkeitsarbeit ehrenamtlich. Trotzdem belassen wir es nicht dabei. Wir machen es uns nicht einfach und es ist uns daher sehr wichtig auf die Fragen und Kritik einzugehen. Entsprechend wollen wir in der Folge versuchen, die aufgekommenen Fragen zu unserem Handeln so transparent wie möglich zu beantworten.

 

Späte Stadiondurchsage am Spieltag

Dies geschah auf Bitte des Schiedsrichters, da zunächst auf dem Platz durch Gespräche versucht wurde, die Situation zu klären und die Fortsetzung des Spiels zu erreichen.

Der Abschlusspost unmittelbar nach dem Spiel

Direkt nach dem Spiel haben wir den Austausch mit unseren Spielern und Teutonia Ottensen gesucht, um den Vorwürfen nachzugehen. Wir hielten es nicht für zielführend kurz nach dem Spiel aus der Emotion heraus ein Statement zu verfassen, ohne vorher das Gespräch mit allen Beteiligten zu suchen. Deshalb haben wir so knapp und sachlich wie möglich mitgeteilt, was wir sicher wussten. Nämlich, dass das Spiel nicht fortgesetzt wird.

Der Geburtstagspost am Morgen des folgenden Tages

Geburtstagsposts werden bei uns zu Beginn des Monats vorbereitet und geplant, so dass das Posten dann am jeweiligen Tag zu einer festgelegten Uhrzeit automatisch erfolgt. Wir haben leider nicht mehr daran gedacht, den Post rechtzeitig rauszunehmen. Wir können nachvollziehen, dass es unsensibel wirkt, wenn als erster Post nach den Geschehnissen ein Geburtstagsgruß anstatt eines Statements erscheint.

Unser erstes Statement

Den Sonntag über haben wir verschiedene Texte verfasst und uns zunächst mit unserer Mannschaft unterhalten, um zum Vorfall Stellung beziehen zu können. Im Nachgang müssen wir gestehen, dass wir in unserem ersten Statement unser Bedauern über Coffies berechtigte Empfindungen zum Ausdruck hätten bringen müssen. Wir waren nicht sensibel genug und haben erst einmal nur die Sichtweise unseres Vereins dargestellt. Wir wussten nicht, dass unser Statement, das sich ausschließlich auf den BSV bezog, in den sozialen Medien so missinterpretiert wird.

Der Austausch mit den Fans

Ein enger und offener Austausch zwischen Fans und den Menschen, die im Verein engagiert sind, ist uns besonders wichtig, um den Verein gemeinsam nach vorne zu bringen und positiv zu entwickeln. Auch nach den Geschehnissen während des Teutonia Spiels folgte ein Vorstandsmitglied nur zwei Tage später einer Einladung unserer Fanszene zu einem offenen Austausch. Dabei konnten erste Missverständnisse ausgeräumt werden, der Dialog wird zukünftig fortgeführt.

Der Austausch mit Teutonia Ottensen

Es gab zeitnah ein Telefonat zwischen den Verantwortlichen beider Vereine. Wir haben unser Bedauern gegenüber Teutonia ausgedrückt, dass sich Coffie rassistisch beleidigt gefühlt hat. Bei diesem Telefonat stellte sich heraus, dass beide Vereine hinter den Aussagen ihrer Spieler stehen. Auf Grund dessen haben sich beide Vereine darauf verständigt, dass es aktuell keine Grundlage für weitere Gesprächsrunden gibt.

 


Zum Abschluss

Wir werden auch in Zukunft mit gezielten Aktionen Zeichen setzen und weiter daran arbeiten, dass jeder Mensch, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder sexueller Orientierung, einen Platz im Stadion am Panzenberg und selbstverständlich auch bei uns im Verein hat.

Love BSV – Hate Racism

 

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