Die Spielstätten des B.S.V.

Die Spielstätten des B.S.V.

10.04.2020

Historisches Kalenderblatt - April 1986

Unser Dachbodenfund: Wir freuen uns euch den BSV Kalender von 1986 präsentieren zu können. Natürlich mit Original Bild und Text. Viel Spaß beim versinken in der Vergangenheit. Denn früher war alles früher als heute.

Es wird bereits im Beitrag über den Bürgerparksport­platz gesagt: der BSV hat in seiner Geschichte recht viele Sportplätze an den verschiedensten Orten ge­nutzt bzw. nutzen müssen, denn oft genug erfolgte die Trennung von vertraut gewordenen Spielstätten und An­lagen nicht freiwillig. 

So begann die Geschichte des Vereins schon mit der Su­che nach einem geeigneten Platz. Waren die Vorläufer noch im heimatlichen Stadtteil Walle trotz polizeilichen Verbots auf dem Spielplatz an der Nordstraße dem runden Leder -am Anfang waren's Woll- und selbstgebastelte Hartgummibälle gewesen!- nachgejagt, so wurde durch die Einbeziehung des nächsten Platzes an der verlänger­ten Bremerhavener Straße ins Zollausschlußgebiet des Hafens die Lage schwierig: In Walle konnte kein geeigne­tes Gelände gefunden werden, und so mußten die Ver­einsgründer samt Anhang die doch recht weite Reise ins Grambker Moor antreten, um auf einer Kuhweide des Gastwirts Haesloop dem gewählten Sport nachgehen zu können. Hier blieb man von 1905 -schon vor der Grün­dung des Ballspielvereins „Sport"- bis 1910, als man ins nähergelegene Gröpelingen umziehen konnte, wo der Vereinsvorstand ein geeignetes Gelände beim Schützen­hof erwarb, das freilich von den Sportlern selbst in mona­telanger Arbeit als Ballspielanlage hergerichtet werden mußte. Hier wurde auch während der Jahre des 1. Welt­krieges ein reduzierter Spielbetrieb vorwiegend mit ju­gendlichen Kickern aufrechterhalten, nachdem die reife­ren Jahrgänge, ganz in Übereinstimmung mit dem herr­schenden Zeitgeist in Deutschland, durchaus mit Begei­sterung und nationalem Eifer in diesen Krieg gezogen wa­ren. 1917 zog die Stadt das Gelände am Schützenhof ein, um dort eine Betriebsansiedlung zu ermöglichen. Der Verein stand wieder ohne eigene Anlage da: Aber man blieb nicht untätig. Werbeaktionen mit Flugblattaktionen etc. führten dazu, daß dem BBV „Sport" ein Teil des Ge­ländes auf der Bürgerweide von der Stadt überlassen wur­de. Die hier folgende Blütezeit im Leben des ab 1920 sich BSV nennenden Klubs wird an anderer Stelle ausführlich geschildert. Sie dauerte 14 Jahre. 

Den nächsten Einschnitt markierte die Machtergreifung der Nationalsozialisten: Kam das Verbot der Arbeiter­sportbewegung durch die neuen Machthaber zunächst dem BSV zugute -der bekannte Sportplatz an der Dedes­dorfer Straße samt Turnhalle und Vereinsheim an der Wartburgstraße wurden durch die Zwangsvereinigung mit dem Allgem. Arbeiter-Turnverein der westlichen Vor­stadt dem Verein übereignet-, so erwies sich eine nur kurze Zeit später erfolgende Maßnahme der Nazis, das ge­samte Areal der Bürgerweide zu konfiszieren und als Auf­marsch- und Paradiergelände zu nutzen -wovon natür­lich auch die anderen dort ansässigen Vereine betroffen waren-, als schwerer Rückschlag für den BSV, der nun nicht mehr Stadtverein sein durfte, der er gerne bleiben wollte, sondern in den Ursprungsstadtteil Walle zurück­kehren mußte. 1936 wurde der »Sportplatz im Westen« mit Einweihungsspiel BSV - Werder offiziell übergeben. Der Sportplatz an der Dedesdorfer Straße, auf dem noch heute der Löwenanteil des Spielbetriebs der Fußballab­teilung abgewickelt wird, erwies sich allerdings als sehr stadtteilnahe und anwohnerfreundliche Spielstätte: Die nächsten Nachbarn der Anlage konnten -und können- die Spiele notfalls von den Fenstern ihrer Wohnungen aus verfolgen. Das konnte in der Tat zur Notwendigkeit wer­den, denn in den nun folgenden Jahren -bis etwa 1940- füllten mitunter tausende von Anhängern die bescheide­nen Ränge, und es blieb kein Stehplatz mehr frei. Das umseitige Bild zeigt ein Spiel zwischen dem BSV und Borussia Harburg 1938 auf dem »Dedesdorfer Sportplatz«. 

Willi »Pico« Osterhorn erzielt hier gerade das 2: 0 für die Blauweißen (Endergebnis 6:2). Im Hintergrund sind die alten Häuser der Helgolanderstraße zu erkennen. Der Sportplatz entstand wieder neu aus den Trümmern des Krieges doch die 1. Mannschaft spielte nach Aufstieg in die neugeschaffene Oberliga Nord ab Ende 1947 im Weser Stadion, wo einer der erfolgreichsten Abschnitte im fuß­ballerischen Wirken des BSV die Bremer Fußballfreunde in Scharen zu den Schlagerspielen gegen HSV, Werder, St. Pauli, Altona 93 -und wie sie alle heißen- lockte. 1963 schließlich erhielt der BSV eine neue Sportanlage auf dem Panzenberg, die anfangs mit MTV 1875 und TV Do­ventor geteilt werden mußte. 1967 wurde dieser Platz mit einer überdachten Tribüne sowie neuen Umkleide- und Klubräumen ausgestattet. 

Die Probleme heute: der »Sportplatz im Westen» muß 15 Senioren-, Jugend-, Frauen- und Mädchenmannschaften gleichermaßen als Spiel- und Trainingsplatz dienen. Auf dem Rasenplatz des Panzenberg-Stadions können nur die 1. Teams der Männer und Frauen spielen, da der Rasen ge­schont werden muß - alle anderen, wie erwähnt, »drän­geln» sich auf dem »Grandplatz des Westens«. Aus die­sem Dilemma scheint zur Zeit kein Ausweg möglich, aber vielleicht könnte der Wiederaufstieg der sehr jungen BSV-Elf in die Amateur-Oberliga Nord einen neuen Schub auslösen, der zu einem Wiedererlangen früherer Popularität und damit vielleicht auch zu etwas Bewegung in Sachen Platzprobleme führen könnte.

 

DIE SPIELSTÄTTEN DES BSV AUF EINEN BLICK 

1903-1905 – Spielplatz an der Nordstraße (Vorläufer)

1905-1910 – Kuhweide bei Martin Haesloop, Grambkermoor

1910-1917 – Schützenhof Gröpelingen

1920-1934 – Bürgerpark-Sportplatz

1933-heute - Sportplatz des Westens (Dedesdorfer Straße)

1947-1955 – Weser-Stadion

1963-heute – Panzenberg-Stadion

 

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